AgriGaia

Pattern

Von der Grundlagenforschung bis zur Marktreife

DFKI in Niedersachsen entwickelt innovative KI-Technologien in GAIA-X

Pressemitteilung von: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI

Ein an den Werten Europas orientiertes Ökosystem für den sicheren, souveränen und herstellerunabhängigen Austausch von Daten – das ist das Ziel der europäischen Cloud-Initiative GAIA-X. In Projekten, Konsortien und Technologiearbeitsgruppen trägt das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) aktiv zur Etablierung und Weiterentwicklung des Großprojekts bei. Am DFKI-Labor Niedersachsen sind nun alle vier Forschungsbereiche in unterschiedlichen GAIA-X-Anwendungsdomänen an der Entwicklung von Schlüsseltechnologien auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) beteiligt. Diese zeichnen sich durch eine große Anwendungsbreite und hohes Innovationspotenzial aus.

Oldenburg/Osnabrück – Im Leuchtturm-Projekt Agri-Gaia des Forschungsbereichs Planbasierte Robotersteuerung (PBR) ist ein namhaftes Konsortium aus Industrie und Forschung an der Realisierung eines offenen KI-Standards für die Agrar- und Ernährungswirtschaft auf Basis von GAIA-X beteiligt. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund 12 Millionen Euro gefördert. Der Forschungsbereich PBR unter Leitung von Prof. Dr. Hertzberg ist zusätzlich in fünf Projekten beteiligt, die mit Agri-Gaia zusammenarbeiten werden: das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderte Projekt 5G Nachhaltige Landwirtschaft sowie die Verbundvorhaben PORTAL, resKIL, MoviQ und AI-TEST-FIELD, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert werden.

Feldaten Marine Perception MAP

Marine Perception (MAP)

Der unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Zielinski stehende Forschungsbereich Marine Perception (MAP) beteiligt sich ebenfalls am Leuchtturm-Projekt Agri-Gaia. MAP beschäftigt sich in diesem Projekt eingehend mit der Sensorik direkt an der Landmaschine und der Auswertung der so gewonnen Daten mittels Techniken des maschinellen Lernens. Die Besonderheit liegt hier darin, dass die entwickelten Modelle für das maschinelle Lernen direkt auf der Landmaschine ausgeführt und ggf. angepasst werden können. Dieses Prinzip ist als Edge-AI bekannt. Die Modelle für die Edge-AI werden dabei über eine GAIA-X-Schnittstelle über die Agri-Gaia-Plattform bezogen. Zusätzlich können Sensordaten GAIA-X konform an andere Modelle über eine Funkverbindung übertragen werden, um weitere Modelle in Agri-Gaia zu betreiben.

Smart Enterprise Engineering

Smart Enterprise Engineering (SEE)

Der Forschungsbereich Smart Enterprise Engineering (SEE), unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Thomas, begleitet das GAIA-X-Projekt von Beginn an. Professor Thomas und sein Team haben u.a. bei der Erarbeitung wichtiger GAIA-X-Basiskonzepte – wie der GAIA-X Technical Architecture – mitgewirkt. Im Projekt ForeSight ist der Forschungsbereich SEE insbesondere an der Erforschung von Smart-Living-Services beteiligt. Zusammen mit der Strategion GmbH wurde mit dem „intelligenten Türpförtner“ einer der ersten auf GAIA-X-Konzepten basierenden intelligenten Dienste entwickelt. Zudem konzipierte und implementierte der Forschungsbereich SEE gemeinsam mit der Strategion GmbH mit der Service Registry für das Datenökosystem Smart Living eine der ersten Umsetzungen eines sogenannten GAIA-X-Federated Services. Die Ergebnisse wurden u.a. auf dem Digital-Gipfel 2020 und dem GAIA-X-Summit 2020 vorgestellt. Das Projekt ForeSight besteht aus insgesamt 17 Konsortialpartnern und wird vom BMWi gefördert. Das Hauptziel ist, KI-Methoden in intelligenten und vernetzten Lebensräumen einzusetzen.

pflanzenzüchtung

Interactive Machine Learning (IML)

Der Forschungsbereich Interactive Machine Learning (IML), unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Sonntag, ist nun durch das vom BMEL geförderte Vorhaben KI-Zucht auch an GAIA-X beteiligt. Es geht um Künstliche Intelligenz als Basis für die auf „Big Data basierte Pflanzenzüchtung der Zukunft“. Im gleichen Zuge wird am Forschungsbereich IML ein neues Projektfeld „Computational Sustainability & Technology“ gestartet (cst.dfki.de), um zentrale Bedarfe rund um die Themen Zukunfts- und Nachhaltigkeitstechnologie sowie Zukunftsfähigkeit, Robustheit und Elastizität durch IML-Methoden in verschiedene weitere Anwendungsdomänen zu bringen.

Die vier Forschungsbereiche bedienen somit in ihren GAIA-X-Projekten die komplette Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis hin zur Marktreife in enger Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen Partnern, wobei zentrale gesellschaftliche Bedarfe erfüllt werden sollen. Dabei spielt die Identifizierung neu aufkommender Technologiefelder zur Daten- und Plattformökonomie (zum Beispiel Edge Computing) sowie Klima- und ressourcenschonende KI-Technologien, die nach wie vor sehr forschungsintensiv sind, eine wichtige Rolle. Um den Transfer in die Anwendung zu beschleunigen, ist darum auch eine gemeinsame Zusammenarbeit im standortübergreifenden DFKI-Kompetenzzentrum KI für Umwelt und Nachhaltigkeit (DFKI4planet) geplant.